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Kreta ist nicht 100% Barrierefrei, aber wunderschön! … sagt unsere Hobbyautorin Uta Rocznik

Frau Uta Rocznik hat uns vor kurzem betreffs unserer Themen über die Barrierefreiheit kontaktiert. Sie ist auf Barrierefreiheit, wie zum Beispiel barrierefreie Hotels, Hotelzimmer und barrierefreie Bäder, angewiesen. Sie hat sich nach kurzen Bitten durch uns dafür entschieden, einen kleinen Bericht über Ihre wunderschönen und manchmal auch nicht unbedingt barrierefreien Urlaube in Griechenland zu schreiben.

Vielen Dank
Sven Heilmann / pflege-nachbarschaft.de

Hier ist Ihr Bericht über Kreta! 

1990 habe ich durch eine Familienreisegruppe die wunderschöne Insel Kreta kennen gelernt. Mit dieser Gruppe, von fast 20-30 Mitreisenden, haben wir im Ort Georgioupoli, an der Nordküste zwischen Chania und Rethimno Urlaub gemacht.
Es hat immer viel Spaß gemacht und mir wurde auch immer sehr viel geholfen. Wir machten viele Ausflüge und ließen die Abende bei einem Lagerfeuer ausklingen. 1992 bin ich dann mit meinem späteren Mann und der Gruppe noch 8 Mal dort gewesen. Fast 20 Jahre besuche ich meine Lieblingsinsel und den Ort Georgioupoli. Wenn ich ankam, fühle mich bei jeden Besuch gleich wie zu Hause.
 
2004 ist mein Mann verstorben. Ab da musste ich überlegen, wie ich auf „meine Insel” komme. So einfach ist dies für mich nicht, ich leide an einer Tetraspastik und laufe am Rollator. Im Sommer 2006 schließlich, fand ich einen Verein, der Gruppenreisen für Behinderte organisierte. Ich meldete mich für die Kretareise an. Aber leider informierten die Reiseleiter sich nicht ausreichend über die Unterkunft auf Kreta und so kamen wir nicht in ein Hotel sondern in eine sehr einfache Pension unter. Diese Unterkunft ist für Gehbehinderte absolut nicht zu empfehlen!!! (Klicken Sie HIER) Wir „Behinderten” bewohnten zwei Apartments mit je vier Betten im Erdgeschoß. Keinesfalls barrierefrei bzw. rollstuhlgerecht. Da im Bad auch von Barrierefreiheit keine Rede sein konnte und keine Stützklappgriffe vorhanden waren, stellte man uns je 2 wacklige Holzböcke als Ersatz für Diese hinein. Nicht nur dass dies absolut nicht hilfreich war, man konnte sich auch noch sehr leicht verletzen. Die vier Betreuer wohnten im ersten Stock in zwei Doppelzimmern. So war kein Betreuer in der Nähe. Wenn was passiert wäre … Hilfe … Fehlanzeige. In der Gruppe waren 4 Körperbehinderte, 2 Epileptiker und 2 Geistigbehinderte. Unsere Apartments dienten als Lebensmittellager (Einkäufe von Supermarkt) und es wurde in unserem Wohn- / Schlafraum gekocht. Wir mussten mit unseren Rollis um die Lebensmittel Slalom fahren. Das war mein traurigster Urlaub den ich bis dato hatte. Die so genannten Betreuer oder Reisebegleiter waren Studenten, die meinten selber Urlaub machen zu können. Da wir Rollifahrer wegen einer sehr steilen Treppe nicht zum Strand konnten sahen wir den auch nur von Weiten. Unseren Betreuern konnten wir dann am späten Abend aus der Ferne im Meer beim Baden zuschauen. Sie feierten jeden Abend und schliefen morgens entsprechend lange aus. Laut Vertrag waren sie verpflichtet, uns das Frühstück zu machen und uns zu helfen. Frühstück gab es dadurch erst um 12 Uhr mittags. So war der ganze Tag fast vorbei. Für diverse Ausflüge war es zu spät. Schon am ersten Wochenende brauchte ich einen Tag Pause von dem ganzen Durcheinander und verbrachte einen Tag allein in „meinem„ Ort Georgioupoli und fühlte mich richtig wohl. Alle im Ort haben mich erkannt und unterhielten sich mit mir. Griechen sind wirklich sehr nette Menschen.
 
2007 bin ich dann mit meinem neuen Lebensgefährten auf Kreta gewesen und habe ihm die schöne Insel gezeigt. Auch er war begeistert, und wir wollten am liebsten beide dort bleiben. Schade, dass es so schwer ist, Pläne zu verwirklichen. Im Jahr 2008 waren wir wieder auf Kreta und sicher nicht zum letzten Mal. Kreta ist immer eine Reise wert ob gesund oder gehandicapt, eine Insel für alle. Doch Vorsicht vor solchen Reisegruppen, wie in der Mitte des Berichtes erwähnt. Hier gibt es leider schon zu viele schwarze Schafe.

Habt Ihr Fragen zum Urlaub auf der Insel Kreta, dann könnt ihr Diese über das Kontaktformular an mich stellen.

Viele Grüße
Uta Rocznik

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3 Kommentare

  1. Dirk Miller:

    Hallo,
    Kreta ist echt eine Reise wert.
    Als Frau Roczniks Lebensgefährte …zwinker… kann ich das nur bestätigen.
    Seit Langem überlegen wir gemeinsam einen Weg zu finden, um anderen Personen mit Handicap oder auch Senioren vor den reichlich erlebten Pannen zu schützen.
    Ideen haben wir schon, aber wie vieles im Leben scheitert es (noch) an der finanziellen Absicherung unserer Geschäftsidee!
    Vielleicht finden sich ja hier finanzkräftige Partner für unsere Ideen. Für nähere Auskünfte stehen wir sehr gerne zur Verfügung!
    Viele Grüße
    Dirk Miller

  2. Sven Heilmann:

    Hallo Herr Miller,
    ich freue mich, dass Sie und Frau Rocznik andere vor einem Schaden durch falsche Versprechungen, über barrierefreie Hotelanlagen und barrierefreie Hotelzimmer im In- und Ausland bewaren möchten. Gerade Personen mit Handicap und Senioren sind viel zu oft Opfer vermeintlich professioneller Reiseveranstalter.
    Weiter so ….!
    Viele Grüße
    Sven Heilmann

  3. Kerstin Seemann:

    Kreta ist traumhaft und gastfreundlich und gerade bei Personen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit besonders rücksichtsvoll. Ich würde immer die kleinen Familienpensionen bevorzugen, da wird man gleich wie ein Familienmitglied behandelt !!!

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